Berufswahl

Kindheitsträume

Tanzschule Lüneburg I Claudia Daniels

Ich habe schon als Kind gerne getanzt.
Ich habe jedoch keine Tanzschule besucht.
Ich glaube, es gab gar keine bei uns auf dem Dorf.
Ich habe in meinem Zimmer getanzt.
Ganz frei, oft und mit viel Leidenschaft.
Aber das Tanzen sollte ich erst viel später für mich entdecken.

Während der Schulzeit wusste ich lange nicht, was ich beruflich machen möchte.
Ich fragte mich, was ich möchte.
Das konnte ich so für mich definieren:
Ich wollte nicht jeden Tag von morgens bis abends im Büro sitzen.
Ich wollte Abwechslung, etwas Aufregendes (wenn man mich später fragte, warum ich zur Polizei gegangen bin, antwortete ich oft: „Ich liebe die Gefahr!“ Heute weiß ich, dass es wahrscheinlich eher der Adrenalin Kick war, den ich so mochte. Den erlebt man ja auch auf der Bühne.)
Ich wollte Kontakt mit Menschen haben und anderen Menschen helfen.

Irgendwie kam ich auf den Beruf als Polizeivollzugsbeamtin.
Je mehr ich mich damit befasste, desto mehr gefiel mir der Gedanke.
Nach dem Abitur begann ich meine Ausbildung in Eutin und schloss sie 2,5 Jahre später erfolgreich ab.
Kurze Zeit später begann ich meinen Polizeidienst auf einer Polizeistation in der Nähe von Lüneburg.
Der Beruf machte mir Spaß.
Ich dachte damals noch, ich könnte die Welt ein Stück verbessern.
Es dauerte jedoch nicht lang, bis ich merkte, dass ich das nicht kann.

Ich habe viel gesehen und viel erlebt.
Für Menschen, die nicht in so einem Bereich arbeiten, ist das ganz sicher nicht vorstellbar.
Ich wurde bestimmt schneller erwachsen und sah plötzlich viele Dinge in einem anderen Licht.
Das Leben stellte sich nicht mehr nur als heile Welt dar.
Trotzdem konnte ich gut auch mit belastenden Situationen umgehen.

Ich war angekommen im Berufsleben und es fühlte sich gut an.
Ich war 21, Polizeivollzugsbeamtin mit gutem Gehalt, eigener Wohnung und hatte das Gefühl:
jetzt kann das Leben beginnen!