Shit happens

Ich war noch nicht lange aus dem Polizeidienst entlassen, als mich ein Bekannter fragte, ob ich Lust hätte, bei „Lüneburg bewegt sich“ mitzuwirken.
Es sollte eine Serie für LZ Play – ein Videoportal der Landeszeitung – werden, in der die Teilnehmer verschiedene sportliche Aktivitäten testeten und dies begleitet wird.

Ich fand die Idee super.
Ich mache gerne alle Arten von Sport und fand es eine unterhaltsame Idee und hoffte natürlich auch auf ein bisschen Werbung für mich.

widerspruechliche Kopie Kindheitstraeume 5

Mein Weg in die Selbständigkeit

Auf eine Folge freute ich mich ganz besonders.

Als Kind war ich Leichtathlet gewesen und hatte in diesem Bereich oft an Wettkämpfen teilgenommen und auch immer ganz gut abgeschnitten.
Im Osten wurde der Sport sehr gefördert.
Ich erhielt ab der 2. Klasse zweimal wöchentlich zusätzliches Leichtathletiktraining und musste regelmäßig zum Sportarzt.

Auf jeden Fall hatte ich Lust zu testen, ob ich noch ein paar Fähigkeiten von damals hatte.
Es war ein kalter Tag im Mai und wir trafen uns mit unserer Gruppe auf einem Sportplatz in Lüneburg.
Heike Drechsler war da, um uns an diesem Tag zu begleiten und uns warm zu machen.
Es war nicht so einfach, da es so kalt war.

Wir liefen uns ein paar Runden warm und dann sollte es auch schon mit meiner Lieblingsdisziplin losgehen.
Sprint!
Eine meiner starken Disziplinen damals.
Mein Kampfgeist war geweckt.
Ich wollte als Erste ins Ziel kommen.
Als der Startschuss fiel, gab ich Vollgas und konnte mich auch recht schnell vorne positionieren, bis plötzlich etwas in meinen hinteren Oberschenkel knallte und es mir die Beine wegriss.

Ich wusste nicht wie mir geschieht.
Ich lag auf der Aschenbahn und raffte mich schnell hoch, bis ich einen heftigen Schmerz an besagter Stelle verspürte.
In meinem Kopf ging nun einiges ab.
Ich hatte gerade bei der Polizei gekündigt.
Ich brauchte meinen gesunden Körper und nun hatte ich mir – wahrscheinlich durch zu viel Ehrgeiz – nach noch keinem halben Jahr die erste heftige Verletzung eingefangen.
Ich vermutete einen Muskelfaserriss.
Ich hatte auf jeden Fall gespürt, dass etwas gerissen war.
Meine Tränen konnte ich nicht zurückhalten.
Ich weiß nicht mehr, ob es vor Schmerz oder Verzweiflung war.
Ich wollte nur weg und humpelte davon.