Strategien

Kaum hatte ich die Polizei verlassen, lag schon ein halbes Jahr Selbständigkeit hinter mir.
Und was war passiert?
Ich hatte es ganz gut geschafft.
Ich war bisher ohne meine Ersparnisse ausgekommen.
Ich lebte auf Sparflamme und hatte alle Kosten soweit wie möglich reduziert.
Mein Traum war möglich.
Das fühlte sich gut an.

Trotzdem hatte ich meine Ängste nicht im Griff.

widerspruechliche Kopie Kindheitstraeume 7

Mein Weg in die Selbständigkeit

Existenzängste überwältigten mich immer wieder.
Ich entwickelte Strategien, um sie zu mindern.
Das ging gut mit Listen, die ich anfertigte.
Zum Beispiel über die Entwicklung meines Kundenstammes.

Wenn ich schlechte Tage hatte, dann versuchte ich mich zu beruhigen, indem ich mir alles anschaute und feststellte, dass es sich langsam aber stetig positiv entwickelte.
Außerdem rechnete ich oft alles nach und machte Einnahmen / Ausgaben Aufstellungen.
Unsere Ängste blockieren uns in so vielen Dingen und stehen uns im Weg.
Ich habe all diese Ängste mehrfach durchlebt und der Großteil davon ist nie eingetroffen.
Aber es ist total schwierig sie loszulassen.

Ich führte eine Art Tagebuch, in dem ich täglich aufschrieb, wie ich sein wollte und was ich erreichen möchte.
Ich schrieb es so, als wäre alles schon da.
Am Anfang fühlte es sich komisch an, aber ich wollte meine Psyche austricksen.
Es klappte nicht immer, aber es war gut, sich schrittweise Ziele zu setzen.
Ohne ein Ziel vor Augen ist es schwierig.
Außerdem ist es schön, wenn man dieses Ziel erreicht hat.

Teilweise arbeite ich noch heute mit dieser Strategie.
Trotzdem hing ich noch irgendwie in der Luft.
Es lief so ganz ok, aber ich war noch nicht richtig angekommen.

Im Juni unterhielt ich mich mit einer Bekannten.
Neben dem Tanzen hatte ich immer eine 2. Leidenschaft.
Das Reisen.

Ich erzählte ihr, dass es ein Traum von mir sei, Australien mit dem Auto zu erkunden.
Sie war begeistert und wir beschlossen, dass wir das gemeinsam erleben wollten.
Kaum ausgesprochen, begannen wir mit der Planung.
Wieder erschienen meine Ängste.
„Ich habe gerade kein sicheres Einkommen. Kann ich meine Kunden einfach 3,5 Wochen alleine lassen und mir Urlaub gönnen?“
Das waren Dinge, die mir durch den Kopf gingen.
Aber ich ließ sie nicht zu und buchte den Urlaub.