Leidenschaft und Ausgleich

Tanzen Lüneburg

Innerhalb kürzester Zeit hatte sich mein Leben komplett verändert.
Es drehte sich fast nur noch ums Tanzen, zwischendurch arbeitete ich.
Wobei mir damals meine Arbeit viel Spaß machte.
Ich war gerne Polizistin, aber vielleicht erfüllte es mich nicht in dem Sinne.
Man darf nicht vergessen, wenn man Polizeibeamtin ist und im Streifendienst arbeitet, ist es selten so, dass man auf Menschen trifft, die sich darüber freuen, dass Du kommst.
Im Gegenteil, meistens wird man nicht so herzlich empfangen.
Man erfährt wenig Dankbarkeit.
Leider auch innerhalb der Polizei.
Aber damals machte mir das alles noch nichts aus.

Trotzdem war das Tanzen meine absolute Leidenschaft geworden.
Ich tanzte immernoch mit einer Freundin zusammen.
Mittlerweile waren wir an einen Schlagersänger vermittelt worden, mit dem wir nun regelmäßig auf Tour waren.
Wir arbeiteten mit ihm zusammen ein komplettes Bühnenprogramm aus und waren seine Backgroundtänzer.
Die Choreografien dazu dachten wir uns selbst aus.
Wir waren bei einem Auftritt ca. 1 Stunde mit ihm auf der Bühne.
Wir waren 2 Jahre mit ihm unterwegs und es war eine spannende Zeit.
Teilweise fuhren wir an einem Wochenende von Hamburg nach Bremen und hatten erst in der einen Stadt und dann in der anderen einen Auftritt. Es gab Auftritte, die waren nicht so aufregend mit kleinen Bühnen und kaum Publikum.
Aber es gab auch andere Auftritte, die waren toll.
Zum Beispiel in Grömitz bei einer Radio Hamburg Party mit 5 – 6000 Zuschauern oder beim Bergedorfer Stadtfest, wo wir sogar Autogramme schreiben mussten.

Außerdem hatte ich meinen Kurs.
Trotzdem ging ich mindestens 2 – 3-mal pro Woche zum Training, wenn möglich auch öfter.
Ballett machte ich noch zusätzlich und meine Unterrichtsvorbereitung kam auch noch on Top.

Das alles machte mir einfach unglaublich viel Spaß.
Und es war auch ein toller Ausgleich zu meiner Arbeit, wo man auf viel Negativität und auf den Abgrund des Lebens traf und Dinge sah, die „normale“ Menschen nicht unbedingt sehen.
Damals hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich die Polizei verlassen werde.
Und auch nicht, dass ich ein Tanzstudio eröffnen werde.