Frust und Freude

Bei der Arbeit hatte ich meine Nebentätigkeit angemeldet.
Mir war bewusst, dass es Kollegen gab, die einem nicht das Geringste gönnten, und nur auf eine Gelegenheit warteten, um einem das Leben schwer zu machen.
Ich hatte einen Steuerberater und ihn mehrfach befragt, woran ich alles denken muss und was alles auf mich zukommt.
Kollegen hatten mich gewarnt und gesagt: „Claudia, überleg Dir das gut. Nicht, dass Du Dich da in etwas verrennst, was Du später nicht überblicken kannst.“

Ich bin jemand, der sich lieber 10mal schlau macht und genau informiert, bevor etwas schiefläuft.
Vielleicht brachte das meine Arbeit oder einfach mein Rechtsbewusstsein mit sich.
Ich hatte nie etwas in die Richtung gelernt.
Ich musste jetzt meine Buchhaltung führen, auch wenn sie damals total übersichtlich war und die Kosten überschaubar waren.
Es gab viele Dinge, die ich einfach nicht wissen konnte.
Ich fragte Leute, die sich in den mir fehlenden Bereichen auskannten.
Ich war nie auf den Mund gefallen und wenn man fragt, bekommt man auch eine Antwort.

Irgendwie machte mir das ganze sogar Spaß.
Selbst meine Buchhaltung.
Jeden Monat zu sehen, was man aus eigener Hand geschafft hatte, war schön.
Allerdings waren gerade mal die Kosten gedeckt.
Das war mir egal.
Ich machte es vorwiegend, weil es mir Spaß machte.

Nach wie vor war ich oft frustriert und nicht zufrieden mit mir.
Auch hatte ich meinen eigenen Kurs, aber ich ließ nach wie vor nicht mein eigenes Training aus den Augen.

Mein damaliger Trainer hatte nun seinen Wohnsitz nach England verlegt.
Seitdem war ich verzweifelt auf der Suche nach einem Training, was mir genauso viel Freude bereitete.
Leider war es extrem schwierig etwas zu finden, was mich forderte und mir gleichzeitig dieses Glücksgefühl, was ich immer beim Tanzen verspürt hatte, bescherte.
In Lüneburg war es nicht möglich soetwas zu finden.
Also fuhr ich nach Hamburg.
Aber auch da war es schwierig.
Schließlich meldete ich mich bei On Stage an und besuchte dort die offenen Kurse der Stage School.
Das Training war sicherlich gut, aber ich besuchte es nur, um besser zu werden und an mir zu arbeiten.
Die Freude blieb aus.
Nach den meisten Stunden war ich extrem frustriert.